Ulrich Engel OP präsentiert theologische Bausteine für eine pfarrerliche Spiritualität

Engel präsentierte systematisch-theologische und Inputs, leitete mit Hilfe ganz unterschiedlicher Methodiken zu persönlichen Reflexionen, Gruppenarbeiten und pastoralpraktisch ausgerichteten Diskussionen über Identität und Spiritualität der Leitenden Pfarrer an. Thematisiert wurde in diesem Zusammenhang auch der massenhafte Missbrauch von Kindern, Jugendlichen und schutzbefohlenen Erwachsenen durch Priester – oftmals Pfarrer – und die ihnen zugesprochene „Pastoralmacht“ (Michel Foucault).

Engel referierte am ersten Tag der Fortbildung zur Identität und Spiritualität Leitender Pfarrer im Anschluss an die Sesamstraße. Dabei untersuchte er in etymologischer Perspektive das Wortfeld „Pfarrer“/“Pfarrei“ und fragte nach dem „Wem“, „Wo“ und „Wie“ der Nachfolge. Engel schlug abschließend des Inputs drei Perspektivwechsel hin zu einer dekonstruierten pfarrerlichen Identität vor: Diaspora statt Exodus, auctoritas statt potestas, und Situation statt Utopie.

Ein zweiter Vortrag am nächsten Tag befasste sich mit Foucaults Theorie der Pastoralmacht und suchte vor diesem Hintergrund eine kommunikative und partizipative Form pastoralen Handelns im Anschluss an die Pastoralkonstitution „Gaudium et spes“ des Zweiten Vatikanischen Konzils zu beschreiben (GS 4, 11, 1 und 46). Eine bibeltheologische Besinnung zur Metapher des Gastseins/Gastgeberseins im Anschluss an einen Vortrag des ehemaligen Ordensmeisters der Dominikaner, Bruno Cadoré OP, rundete die Fortbildung ab.