Universität Köln, PTH Münster und Institut M.-D. Chenu veranstalten internationale wissenschaftliche Tagung

Nach einer Hochphase politisch-theologischer Reflexion an den Theologischen Fakultäten von den 1970er bis Anfang der 1990er Jahre ist das Anliegen Politischer Theologien in den letzten drei Dekaden hierzulande allenfalls vereinzelt weiterverfolgt worden. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund zahlreicher zum großen Teil globaler gesellschaftlicher Krisen und Konflikte lassen sich derzeit allerdings auch im deutschsprachigen und europäischen Raum zunehmend mehr Versuche verzeichnen, dass Vorhaben Politischer Theologien erneut gegenwartssensibel aufzugreifen und dem weiterentwickelten philosophischen und sozialwissenschaftlichen Reflexionsstand entsprechend fortzuschreiben.

Angesichts dieser Diagnose luden der Lehrstuhl für Systematische Theologie am Institut für Katholische Theologie der Universität zu Köln (vertreten durch Prof. Dr. Saskia Wendel und Jan Niklas Collet, Mag. Theol.) sowie das Institut M.-Dominique Chenu Berlin und die Professur für Philosophisch-theologische Grenzfragen an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Münster (beide vertreten durch Prof. Dr. Ulrich Engel OP) am 25./26. Januar 2019 zu einer international besetzten Tagung nach Köln ein. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, aus Spanien, Belgien und Großbritannien, sowie aus Südafrika und Peru diskutierten u.a. die Frage, welche/n Theorierahmen eine gegenwärtige Politische Theologie wählen kann bzw. soll. Ein besonderes Augenmerk kam auch der Frage zu, inwiefern gegenwärtige Politische Theologie konkrete Themenfelder wie Arbeit, Ökologie, Geschlechter, Migration etc. zu reflektieren hat, und welches aktuelle Theoriedesign hier jeweils am ehesten weiterführt.

Die in Köln versammelten Theologinnen und Theologen sprachen sich einhellig dafür aus, die begonnene Diskussion im kommenden Jahr im Rahmen eines ähnlichen Formats an Hand eines klassischen Begriffs der neuen Politischen Theologie (z.B. Hoffnung, Nachfolge) zu vertiefen.

Die Kölner Tagung wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.